Färben von Wolle

Dass das Mittelalter bunt war, zeigen unsere beiden Färberinnen Jasmin uns Jassi auf unseren Veranstaltungen immer wieder.

Das Bedürfnis sich mit Farben zu schmücken und so seiner Kleidung zusätzlichen Ausdruck zu verleihen, begleitet die Menschheit schon seit frühsten Zeiten. Bereits aus Beigaben ägyptischer Gräber sind Leinengewebe aus der Zeit um 1550 v. Chr. erhalten, die mit Indigo, Safran und Krapp gefärbt waren. Und auch in germanischen Siedlungen fanden sich Samen- und Pflanzenreste, die zum Färben geeignet waren. Zahlreiche Wandmalereien aus der Steinzeit deuten auch in der Türkei auf das Tragen von farbiger Kleidung und somit auch auf die Handwerkstechnik des Färbens hin.

In Teilen des Mittelalters war die Färberei für den Eigenbedarf sehr verbreitet. Aufgrund mangelnder Transportmöglichkeiten und unter der Berücksichtigung der anfallenden Kosten wurden für die Hausfärberei häufig nicht die bestmöglichen Färberpflanzen, sondern die lokal verfügbaren Pflanzen verwendet. Fast alle günstigen Färberpflanzen waren gleichzeitig auch traditionelle Heilpflanzen oder Nutzpflanzen. Pflanzenfarben ermöglichen eine breite Palette an Farbabstufungen, von Blau über diverse Gelb-, Braun- und Grüntöne, bis hin zu verschiedenen Facetten an Rottönen.